01.01.2007

Der Geniesser, 1/2007

Weinlese in Hattenheim

Unsere Reise führt uns frühmorgens nach Nierstein, Hattenheim und Eltville am Rhein zu verschiedenen Winzern. Es herrscht Aufregung, denn auf vielen Weingütern ist es der erste Tag der Lese. Das Wetter spielt nicht mit, es ist zu nass und die Fäule schreitet schneller voran, als erwartet. So manche Traube hätte zur vollen Reife noch ein paar Tage gebraucht. Deshalb entscheiden die meisten Winzer fast stündlich, welche Rebe gelesen wird und welche noch am Stock bleiben darf. "Im Keller kann man nichts dazuzaubern", sagt Christian Ress, Juniorchef des Familienbetriebes Balthasar Ress in Hattenheim. "Glück ist es, wenn wir es schaffen, das Beste aus dem zu machen, was die Natur uns schenkt." Dies geschieht mittels modernster Technik und sorgfältiger Verarbeitung. 2006 gewann das Weingut Balthasar Ress mit seinem Hattenheimer Schützenhaus Riesling Kabinett 2004 die "International Riesling Tro-phy" beim "International Wine Challenge" in London.

 

Lächeln trotz Regen

Mittlerweile arbeiten fast alle Winzer mit Mini-Edelstahltanks, um ein Optimum an Qualität zu gewinnen; die älteren Barrique-Fässer, soweit nicht mehr gebraucht, stehen zur Zierde in den Kellergewölben und verströmen einen warmen Duft nach Holz. Oft werden die alten Weinkeller für Anlässe aller Art genutzt und können mitsamt Catering gemietet werden - so auch bei Balthasar Ress. "An Höchsterträgen war unser Weingut zu keiner Zeit interessiert", sagt Albrecht Schneider aus Nierstein. Er drückt damit eine allgemeine Tendenz unter den Winzern aus: Immer mehr Weingüter entscheiden sich für den ökologischen Weinbau und für die Lese in kleinen 40-Liter-Boxen - letzteres, damit die Trauben auf Grund von Beschädigung nicht vorzeitig oxidieren und an Aromen verlieren. Denn "eine wichtige Voraussetzung für reintönige Weine ist gesundes Lesegut", meint Albrecht Schneider. Und um die Mittagszeit biegt der erste Maischewagen, beladen mit den ersten Trauben, in den Hof ein - und entlockt dem Winzer trotz des Regens ein frohes Lächeln.

Der Rote Hang

Mit insgesamt 3200 Hektar Rebfläche ist der Rheingau eines der bedeutendsten Wein-Anbaugebiete Deutschlands; seine Lage ist einzigartig: die schützenden Ausläufer des Taunus begünstigen ein spezielles Mikroklima, welches der Region den Spitznamen "Burgund am Rhein" eingebracht hat. Absolute Spitzenlagen verfügen zudem über hervorragenden Boden,
wie zum Beispiel der Rote Hang.
Eisen-Tonschiefer ist seine Grundlage; der Boden ist mindestens 250 Millionen Jahre alt. Süd- bis südöstlich ausgerichtet ist der Hang, der Rhein reflektiere die Sonneneinstrahlung, der rote Schiefer speichert die Wärme -optimale Bedingungen für den Riesling.Auf Grund des Klimas wachsen in dieser Lage sogar Mandeln. In Assmannshausen treffen wir einen weiteren bedeutenden Wein aus dem Rheingau an: den Spätburgunder. Die Winzer, welche die Großlage Steil mit
Höllenberg, Hinterkirch und Frankental bestocken, haben sich wegen des Bodens aus Schieferphylitt für den Spätburgunder entschieden, da dieser optimale Voraussetzungen für die Rebsorte bietet: mit filigranem Mandelaroma, pikanter Säure und einem samtigem Geschmack kommen die
Spitzengewächse daher.

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