15.12.2001

Bericht der Bild-Zeitung

Hattenheim- 5.45 Uhr früh vor dem Weingut Ress: Es ist stockfinster, bei sechs Grad minus kriecht kalte Luft beißend durch Jeans und dicke Handschuhe. Trotzdem freuen sich die 10 Helfer im Hof schon auf ihren Job im Weinberg: Es geht zur Eisweinlese und ich bin dabei.
Nach zehn Minuten Fahrt sind wir da: Über uns fallen Sternschnuppen, vor uns hängen etwa 1500 Kilo Trauben an den Reben.
Auf geht's! Bis zum Morgengrauen müssen alle Beeren gelesen sein. Trecker mit Scheinwerfern fahren in die Zeilen zwischen den Reben, leuchten den Lese-Helfern den Weg. Jetzt heißt es kräftig gegen die mit langen Plastik-Planen umspannten Reben klopfen. Dadurch fallen die gefrorenen Beeren vom Rebstock in die Plane. Schnell einen Eimer unterstellen, ein Loch in die Plane drücken und die Trauben in den Eimer schieben. So einfach ist das.
Jackenärmel und Handschuhe kleben vom zuckrigen Saft der Trauben, trotzdem macht die Lese einen Heidenspaß. Doch plötzlich ist Schluss: "Genug" ruft Junior-Chef Christian Ress (27). Grund: Erste Trauben waren bei der Probe-Pressung noch nicht gefroren genug.
Also zurück zum Weingut, ein zweiter Test. Unruhe macht sich breit. Denn das Frieren der Trauben ist das Geheimnis des Eiswein-Machens: Nur durchgefrorene Trauben geben in der Presse kaum Wasser, dafür dickflüssig zuckersüßen Saft ab. Muss die Lese abgebrochen werden?
Doch schließlich gibt Kellermeister Klein das O.K. zum Weiterlesen. Ergebnis: Kurz nach 8 Uhr sind 1500 Kilo Trauben gelesen un in der Presse (Oechslegrad: satte 160)! Bis Mai 2002 werden daraus 160 Liter bester Eiswein geworden sein. Preis: etwa 300 Mark pro 0,75 Liter-Flasche. Und die Eiswein-Macher strahlen.

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