18.12.2017

Erntebericht Jahrgang 2017

Das Jahr begann extrem kalt, mit bis zu Minus 10 Grad. Februar, März und auch April waren aber bereits wieder viel zu warm. Was für den Nicht-Winzer somit ein angenehmes Frühjahr ist, ist für den Winzer eher schwierig. Alles war viel zu früh, die Reben wuchsen schnell und Anfang April waren wir in Sachen Rebentwicklung schon über zwei Wochen voraus. In der dritten Aprilwoche kam, was kommen musste - der Frost. Der Austrieb der Reben war bereits sehr fortgeschritten, sodass es in einigen Lagen doch deutlich sichtbare Schäden gab. Bei uns, so sah es zu Anfang aus, hielt sich der Frostschaden in Grenzen. Im Nachhinein musste man leider feststellen, dass doch viele Triebe geschädigt waren. Sie bekamen durch den Frost eine Art Schock, was sich deutlich auf die weitere Entwicklung auswirkte.

Die Blüte war früh und verlief entspannt. Lediglich die Tatsache, dass sehr schnell sichtbar war, dass die Trauben sehr kompakt sein werden, ließ ein klein wenig Sorge aufkommen

Dennoch drehte sich das Jahr dann eigentlich zum Guten und bis zur Nacht auf den 1.August sah alles dann doch nach einem entspannten Jahr aus. Dann kam der Hagel – und wie! Über Hallgarten, Oestrich, Hattenheim und Erbach zog ein veritabler Hagelsturm, der innerhalb von zwei Minuten alles auf null stellte. Die Schäden waren erheblich. Um die 70 Prozent unserer Flächen waren betroffen. Leider wurde es danach nicht wirklich trocken und die Tatsache, dass die Trauben sehr kompakt waren, ließ sehr schnell den Fäulnisdruck enorm ansteigen. Nur durch einen enormen personellen Einsatz waren wir überhaupt in der Lage, diesen Druck einigermaßen in den Griff zu bekommen. Vom 1ten August an waren wir konstant mit 20 Mitarbeitern in den Weinbergen und entblätterten und entfernten beschädigte Trauben.

Damit war auch klar, dass die Ernte ebenfalls extrem herausfordernd werden würde. Mit der größten Erntemannschaft aller Zeiten begannen wir am 18.September mit der Lese und waren knapp vier Wochen später fertig. Nur Dank penibelster und selektivster Lese ist es uns gelungen, die für uns gewohnten Qualitäten zu ernten – in extrem kleinen Mengen. Der Jahrgang 2017 ist mengenmäßig der kleinste in der beinahe 150-jährigen Geschichte unseres Weinguts

Engelmannsberg

Unsere VDP.ERSTE LAGE Hattenheimer Engelmannsberg war eine der Parzellen, die sehr stark vom Hagel in der Nacht auf den 1.August betroffen war. Bedingt durch die Tatsache, dass die Trauben extrem kompakt waren und es nie wirklich längere Zeit trocken blieb, mussten wir sehr selektiv und auch spontan ernten. Aus diesem Grund mussten wir die traditionelle Rebstockpächterlese leider kurzfristig absagen. Mit unserer erfahrenen Erntemannschaft sind wir dann am 27.September im Engelmannsberg selbst ernten gegangen. Dank schärfster Selektion und dem damit verbundenen enormen Aufwand haben wir zwar leider sehr wenig, dafür aber sehr gute Trauben geerntet. Der Wein gärt und lässt bereits jetzt erahnen, dass der 2017er Engelmannsberg den Vorjahren in nichts nachstehen wird. In den vergangenen fünf Jahren gehörte der Wein aus dem Engelmannsberg in diversen Weinführern übrigens immer zu den höchst bewerteten trockenen Rieslingen im Rheingau. Wir sind sehr zuversichtlich, dass das auch in diesem Jahr wieder so sein wird.

Schloss Reichartshausen

In unserer Monopollage Schloss Reichartshausen blieben wir glücklicherweise vom Hagel verschont. In der Nacht zum 1ten August zog der Hagelsturm nur wenige Meter an unseren Weinbergen vorbei. Einzig der Frost im April setzte den Reben ein wenig zu, sodass wir auch hier leider weniger ernteten, als in den Vorjahren.

Die Trauben waren in diesem Jahr sehr lange sehr gesund, was für diese Lage sehr ungewöhnlich ist. Durch die extreme Nähe zum Rhein ist es hier grundsätzlich immer deutlich feuchter, als in den Weinbergen, die weiter vom Fluss entfernt sind. Unsere intensive Laubarbeit in diesem Jahr hat sicherlich sehr dazu beigetragen, die Trauben so lange in gesundem Zustand zu bewahren. Am 4.Oktober konnten wir dann kerngesunde und goldgelbe Trauben für unseren beliebten fruchtigen Kabinett ernten. Bereits der Most hatte einen glasklaren Geschmack und wir rechnen mit einem sehr schönen und präzisen 2017er, der die Reihe herausragender Kabinette aus Schloss Reichartshausen fortsetzen wird.

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