22.08.2009
Wiesbadener Tageblatt, Kunst trifft auf Genuss
Pressestimmen
Von Ingeborg Toth
WIESBADEN. Was Balthasar Ress 1870 begann, wird heute von Stefan und Christian Ress mit großem Erfolg weitergeführt: Das Weingut in Hattenheim mit einem alten Gutshaus, das eine großartige Kulisse für Veranstaltungen aller Art bietet. Manche Weinfestbesucher haben Glück und treffen Vater und Sohn gemeinsam am Ress-Weinstand auf dem Dernschen Gelände an. Als Duo sind die beiden erfinderisch -Entertainment gehört einfach dazu.
Bei Ress erschienen die ersten deutschen Künstleretiketten auf Flaschen mit kostbaren Weinen - nach dem Vorbild des Barons Rothschild.
Was in Frankreich Tradition hatte, musste hierzulande erst begründet werden. Auf Schloss Reinhardshausen wohnte ein Freund der Familie, Heinz te Laake.
Stefan Ress gab bei ihm 1979 ein erstes Künstleretikett in Auftrag. Die Idee war, Originale anzubringen - aus der Flasche ein Gesamtkunstwerk zu machen. Christian Ress: "Es gab sogar die Möglichkeit, ein gerahmtes Exemplar des Etiketts dazuzukaufen, um die Flasche nicht ihres Schmucks zu berauben und die künstlerische Idee nicht zu schmälern." Nur Spitzenweine wurden auf diese Weise ausgezeichnet.
Einer der Künstler, der für das Weingut Ress arbeitet, war auch Otmar Alt, der in seinen Bildern sehr farbig von der"Seltsamität" des Lebens erzählt.
"Damals stand er noch vor seinem großen Durchbruch." Der Juniorchef sagt, man habe die Künstleretiketten "irgendwann aufgegeben, nachdem viele sie auf billige Art kopiert haben". Eine tolle PR-Aktion sei das Ganze gewesen, die richtig teuer wurde, als einer der Künstler Objekte an den Flaschen anbrachte. "Dafür mussten wir erst die Verpackung entwerfen."
Gerade weil das Weingut irgendwann die Künstleretiketten aufgab, sind sie begehrte Sammlerstücke geworden. "Es kommen immer noch Anfragen, weil man die Sammlung gern vollständig hätte und irgendein Jahrgang fehlt."
Einer der Glücklichen, der alle von Künstlern gestalteten Etiketten aus dem Hause Ress besitzt, hat sich für seine Sammlung den geeigneten Ausstellungsraum bauen lassen.
Christian Ress: "Als der seine Villa plante, beauftragte er den Architekt einen zusätzlichen Raum zu planen. Um unsere Kunstobjekte ins rechte Licht setzen zu können."