31.01.2014
meiningers sommelier 1/2014
Pressestimmen
"...DIE HAUPTSTRÖMUNG zeigt aber in Richtung mehr Fülle und Kraft bei geringerer Restsüße, weniger Primärfrucht und mehr pfeffriger bis balsamischer Würze. Maßgeblich beteiligt an dieser Tendenz ist Dirk Würtz, seit 2009 Berater, seit 2011 Betriebsleiter bei Balthasar Ress. Charismatisch und mit großer medialer Präsenz als Blogger kämpft er im Netz für die Reputation des Rheingaus, auch wenn er stets betont, sich "aus Befangenheit" zurückzuhalten. Würtz lässt seinen Worten Taten folgen und hat innerhalb kürzester Zeit auf radikale Weise Qualität und Stil der Weine von Balthasar Ress neu definiert. Eine Herkulesaufgabe in einem 46-Hektar-Betrieb. "Wir sind immer noch auf einem Herkunftserkennungsweg. Die Machart ist prägend für den Weinstll und das macht mich wahnsinnig. Ein roter Faden ist im Rheingau schwer zu finden", bekennt er. Christian Ress relativiert: "Bezogen auf das Ausland ist der Riesling unser Profil, das hilft bei der Vermarktung." Doch Würtz lässt nicht locker: "Der Rheingau als homogenes Gebiet ist eine vöffig falsche Annahme, das Terroir ist total vielfältig. Typisch Rheingau ist ein Hirngespinst. Was bei uns gerade passiert, ist wirklich eine kleine Revolution. Bis das so auf dem Markt ankommt, wird noch drei, vier Jahre dauern." Wohin der Weg führen soll, zeigt sein Berg Schlossberg 2012 mit reifen und kandierten Zitrusfrüchten, viel Kamffle und feiner Kräuterwürze; geschmeidiger Textur, reifen Gerbstoffen und moderater Säure. Der Wein wirkt balsamisch, ohne im rheinhessischen Sinn üppig zu sein."