01.10.2005
Allgemeine Hotel-und Gaststätten-Zeitung (September 2005)
Pressestimmen
FULDA Beim Riesling falteten nicht nur die Kirchenfürsten in Fulda ihre Hände zum Gebet, sondern auch die deutschen Winzer am Rhein. Fulda und der Rhein. Wie passt das zusammen? Das hat eine lange Tradition, auf die Urkunden, Abbildungen und Bodenfunde hinweisen. Nach der Gründung des Klosters Fulda im Jahre 744 war die Kirche treibende Kraft zum Anbau von Rieslingweinen in Johannisberg. Die Leseerlaubnis wurde jedes Jahr im Herbst vom Kirchenabt in Fulda erteilt. Als 1775 der Reiter wiederum mit reifen Trauben von Johannisberg nach Fulda ritt um die Erlaubnis zur Lese einzuholen, verspätete er sich. Die Trauben befanden sich in einem edelfaulen Zustand. Der Rebensaft wurde trotzdem vergoren und ergab einen exzellenten Wein. Seither gilt das Jahr 1775 als Entdeckungsjahr der Spätlese.
In Anlehnung an diese Verbindung, wurden die Fuldaer Spätlesetage (Spätlese-Trophy) nach einer Idee Wolfgang Wehners, Vizepräsident der IHK Fulda, vor fünf Jahren erfolgreich gestartet. Die besten Rieslingwinzer aus allen Anbaugebieten Deutschlands wurden angehalten, ihre besten trockenen oder fruchtig-milden 2004er Spätlese-Weine zur Verkostung anzustellen. Unter der Leitung von Vinum-Redakteur Rudolf Knoll wurde von einer kompetenten Jury im Kaisersaal des prächtigen Barockschlosses in Ful-da 180 trockene und 120 fruchtige Spätlesen in drei Gruppen verkostet. Anknüpfend an diese Tradition veranstaltet das Regionale Standortmarketing gemeinsam mit dem Hotel- und Gaststättenverband Fulda unter der Schirmherrschaft des Fuldaer OB. Gerhard Möller zum 6. Mal die Fuldaer Spätlesetage "Riesling meets Barock", in deren Verlauf, bei einer festlichen Matinee mit Überreichung der Riesling-Spätlese-Pokale, die jeweils fünf höchstprämierten Spätlesen im Fürstensaal des Stadtschlosses am 20. November 2005 öffentlich verkostet werden können.
Nun ist freilich nicht jede Riesling-Spätlese automatisch ein Superwein. Auch in Fulda war unschwer festzustellen, dass es unter den Proben einige recht merkwürdige Qualitäten gab, aber auch etliche Schönheiten mit großer Finesse von internationalem Rang.