29.09.2008

Aar-Bote - "Den Knaller gab´s ganz zum Schluss"


ELTVILLE

In allererster Linie sind es die Unikatsweine, die der Veranstaltung Spannung verleihen. Allerdings mussten die rund 450 Gäste und elf steigberechtigten Weinkommissionäre über vier Stunden bis zum absoluten Höhepunkt und dem ungehemmten, mehrfachen Brötchentütenknallen als Ausdruck der Begeisterung warten.

Von

Lutz Schulmann

 

Insofern war die Dramaturgieder Versteigerung des VDP Rheingau in Kloster Eberbachgut angelegt, gleichwohl hatteder Mittelteil der Veranstaltung mit sechs Kabinett-Rieslingenund zwölf Spätlesen im niedrigeren Preissegment deutliche Längen.Als dann um 17.04 Uhr am Samstagnachmittag die Nummer 48 als letzter Wein von Auktionator Leo Gros aufgeru-fen wurde, stieg bei manchem Anwesenden der Adrenalin-spiegel erheblich an. Mit 300Euro war die 1949er Rauenthaler Baiken Riesling Trockenbeerenauslese der HessischenStaatsweingüter ausgelobt worden, zügig kletterten die Gebotebis auf 1000 Euro. Da jedochschien das Ende der Fahnenstange erreicht - auf Gros' mehrfache Nachfrage rührte sich zunächst nichts. Kurz vor Aufsetzen des dritten Hammerschlags jedoch gewann dieser Steigvorgang neue Dynamik, die Hand des Auktionators flog in der Folgezeit zwischen denBietern hin und her. Schließlich war es Kommissionär Karl A. Ress, der die Einzelflasche im 0,7-Liter-Gebinde für den höchsten Tagespreis von 5100 Euro mitnehmen durfte.

Obwohl die überwiegendeZahl der Steigweine - insgesamtwechselten 4679 Flaschen ihreBesitzer - aus jüngeren Jahrgängen stammte, wurde auch hier zum Teil sehr beachtliche Ergebnisse erzielt. Die 2007er Hattenheimer NussbrunnenRiesling Trockenbeerenauslesevon Balthasar Ress erbrachte,ausgehend von taxierten 150Euro pro ganzer Flasche 650Euro; je sechs Flaschen zu 0,75und 0,375 Liter waren im Angebot. Für eine von zwölf Flaschen der 2006er Schloss Johannisberger Riesling Goldlack Trockenbeerenauslese legten dieerfolgreichen Kommissionäre380 Euro auf den Tisch, nachdem Professor Gros zunächst110 Euro aufgerufen hatte.

Wieder einmal brachte es dasWeingut Robert Weil in Kiedrich fertig, einen jungen Wein ingrößerer Stückzahl anzubietenund damit einen höchst stattlichen Preis zu erzielen. Für die2007er Kiedrich Gräfenberg Auslese fiel bei 300 Euro der Hammer, mit 100 Euro war Gros in diesen Steigposten gestartet. 24 ganze Flaschen gingen zu diesem Preis weg, für die48 halben Flaschen waren mathematisch korrekt 150 Euro zubezahlen. Weinexperten wiereine Liebhaber waren sich bei der Probe dieser Kreszenz sicher, einen grandiosen edelsüßen Riesling mit vollem Beerenextrakt zu genießen.

Bemerkenswert, um noch einmal auf die Unikatsweine zurückzukommen, auch die Resultate der 1959er WinkelerHellersberg (heute heißt die Lage Hasensprung) Riesling Auslese von August Eser in Oestrich-Winkel mit 520 Euro - eswurden lediglich zwei Flaschen à0.7 Liter offeriert - sowie der1969er Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Trockenbeerenauslese aus demKeller der Staatsweingüter, deren Wert sich als Soloflasche in 0,35-Liter-Größe im Verlauf des Steigvorgangs von 100 auf 670 Euro erhöhte.

Insgesamt wurde bei der Veranstaltung des VDP Rheingauim Laiendormitorium von Kloster Eberbach ein Umsatz von125056 Euro erzielt, das entspricht eine Steigerung gegenüber dem Taxpreis um 73,8 Prozent. Der Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter führte an diesem Wochenende auch wieder seine traditionellen Versteigerungen an Mosel und Nahe durch.

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