02.02.2015

Aus Keller und Weinberg Februar/März 2015

Eigentlich gehe ich davon aus, das sagt mir zumindest mein Gefühl, dass wir auf ein Jahr ohne große Kapriolen schauen. Aber was heißt das schon - so ein Gefühl. Fakt ist, wir sind mittendrin im Klimawandel. Wer diesen noch leugnet, der leugnet auch, dass der Papst katholisch ist.

 

Wir stehen im Weinbau vor völlig neuen Herausforderungen. Und damit ist nicht nur die Kirschessigfliege gemeint, die uns im letzten Jahr ziemlich in Atem hielt. Ich hoffe übrigens, dass die deutlichen Minusgrade in diesem Winter diesem Vieh den Garaus gemacht haben, oder zumindest dafür sorgen, dass die Population deutlich kleiner ausfallen wird, als im letzten Jahr.

Was immer deutlicher zu beobachten ist, ist die Tatsache, dass sich die Niederschlagshäufigkeit verändert. Die Menge ist ungefähr gleich, aber die Zeitpunkte sind andere. Daraus folgt, dass wir eine der wichtigsten Säulen unserer Arbeit, das Bodenmanagement, verändern und anpassen müssen.

 

Auch in diesem Jahr werden wir versuchen, einen großen Teil unserer Arbeiten im Weinberg nach Maria Thun auszurichten. Dabei geht es, vereinfacht ausgedrückt, darum, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun. Maria Thun war eine wichtige Vordenkerin der biodynamischen Landwirtschaft und hat insbesondere die Einflüsse des Mondes auf das Wachstum der Pflanzen untersucht. Was zunächst wie esoterischer Kokolores klingt, wird bei näherer Betrachtung ziemlich einleuchtend. Der Mond hat einen nicht zu leugnenden Einfluss auf vieles. Ganz besonders auf das Wasser. In der Holzwirtschaft ist das genaue Achten auf den Mond schon immer eine völlig normale Herangehensweise. Am Ende geht es uns darum, so sinnvoll und qualitativ hochwertig wie irgend möglich mit unseren Weinbergen umzugehen.

 

Im Keller herrscht aktuell gespannte Ruhe. Die 14er Basisweine haben ihre Gärung weitestgehend beendet. Das Mittel- und Top-Segment ist im Winterschlaf und wartet auf wärmere Temperaturen, um die Gärung fortzusetzen. Unser letzter 2013er (!) ist jetzt übrigens auch trocken und wird demnächst gefüllt. Es ist ein ganz außergewöhnlicher Wein. Kein Wunder, schließlich hat er 15 Monate für seinen Weg gebraucht. Wahrscheinlich ist der Begriff "außergewöhnlich" leicht untertrieben…

 

Herausragend hingegen wird unser nächster Pinot-Jahrgang. Die ersten 2013er nähern sich dem idealen Zustand, um sie zu füllen. Mit diesem Jahrgang kommen wir unserem Ziel, den Pinot immer eleganter, feinnerviger und vibrierender zu gestalten, einen ganz großen Schritt näher. Am Ende der Qualitätspyramide wird auch 2013 wieder ein "Caviar de Pinot" stehen, unser absolutes top-Cuvée innerhalb unserer Spätburgunder. Er wird dem 12er in nichts nachstehen. Im Gegenteil. Der "Caviar de Pinot" bleibt allerdings noch im Fass und wird frühestens Ende des Jahres in die Flasche kommen.

 

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