Erntebericht 2014 Keitum (Sylt)

Weit über 90 Grad Oechsle hatte der Solaris und auch der Müller-Thurgau wurde richtig reif. Die Säure ist moderat und saftig und die Menge ist auch sehr erfreulich. Das Jahr 2014 spielte den Reben auf Sylt sprichwörtlich "in die Karten". Unser heimischer Sommer machte allem Anschein nach Urlaub in Norddeutschland. Während Der Juli und August bei uns total verregnet waren - der September war nicht viel besser - konnte man sich im Norden der Republik über einen wahrhaften Jahrhundertsommer freuen. Nur so viel Regen wie nötig und viel Sonne ließen unsere Trauben auf der Insel perfekt gedeihen. Mit dem Jahrgang 2014 haben wir also tatsächlich den finalen Beweis erbracht, dass Weinbau auf Sylt keine Spinnerei, sondern Normalität ist.

 

Mit dem Jahrgang 2014 wird der Wein auch erstmalig die Herkunftsbezeichnung "Schleswig-Holsteinischer Landwein" tragen. In den vorhergehenden Jahren haben wir die Trauben immer zu uns nach Hattenheim in das Weingut transportiert, hier gekeltert und den Wein auch hier ausgebaut. Dadurch haben wir die Herkunftsbezeichung "verloren". Das Deutsche Weingesetz sieht vor, dass man Trauben oder Most nur über die Grenze eines Bundeslandes transportieren darf, will man die Herkunft später auf das Etikett schreiben. Aus diesem Grund waren wir in den vergangenen beiden Jahren gezwungen "Deutscher Wein" auf das Etikett zu schreiben. In diesem Jahr haben wir eine Kelterstation auf Sylt aufgebaut, Pumpen, Schläuche und zwei Tanks auf die Insel transportiert und die Trauben vor Ort gepresst und den Most komplett auf Sylt vergoren. Somit ist der gesamte Entstehungsprozess auf der Insel vorgenommen worden und der Wein darf erstmals seine Herkunftsbezeichnung tragen. Viel Aufwand, keine Frage, aber das war es uns wert!

 

Freuen Sie sich auf einen ganz außergewöhnlichen Wein. Wie auch in den letzten Jahren besticht der Wein bereits jetzt im jungen Stadium durch seine reifen Aromen von Stachelbeeren, Heu und Zitrusfrüchten.