Bericht unseres Betriebsleiters Dirk Würtz - Stand 2. Dezember

Als ich heute morgen hier im Hof stand, hatte ich das Gefühl es sei Frühling... So jedenfalls roch die Luft. Es ist unglaublich warm für Anfang Dezember, und, es ist unglaublich trocken. Für die kommenden Tage ist Regen gemeldet und der ist auch zwingend notwendig. Es hat seit September nicht mehr richtig geregnet. Die Böden sehen aus wie im Hochsommer. Nach dem extrem trockenen Frühjahr haben wir nun bereits die zweite lang anhaltendeTrockenperiode in diesem Jahr. Im Rhein ist kaum noch Wasser, der Schiffsverkehr ist stark eingeschränkt und am Mäuseturm in Bingen kann man im Rhein "spazieren". Das Jahr 2011 wird sicherlich jeden Rekord in Sachen Niederschlag brechen - allerdings im negativen. Die einzige Feuchtgikeit die wir haben, ist dem seit Wochen anhaltenden Nebel geschuldet.

Unsere Trauben für den Eiswein hängen immer noch. Zweimal hatte die Langzeit-Wettervorhersage einen heftigen und ausreichenden Frost versprochen - zweimal kam nichts. Zum Glück sehen die Trauben immer noch sehr gut aus, wir warten also weiter auf den Frost. Unsere Trockenbeerenauslese, die ganz dicke, gärt immer noch. Langsam aber stetig nähert sie sich ihrem Ziel. Das ist ein Nervenspiel, wie ich es selten erlebt habe. Aber was will man bei einem Mostgewicht von über 300 Grad Oechsle auch Anderes erwarten. Im Keller ist es, bis auf wenige Ausnahmen, hingegen ruhig. Die meisten Weine sind mit ihrer alkoholischen Gärung durch und beigefüllt. Manche gären noch, insbesondere unsere ganzen Spontis. Einige davon gehen jetzt, das ist ganz deutlich zu spüren, in den Winterschlaf. Das ist nicht weiter dramatisch. Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, werden die schon wieder wach.


Mit freundlichen Grüßen
Dirk Würtz